02 Historisches Pfarrhaus

Barockgewand für die Geistlichkeit

Das historische Pfarrhaus prägt den barocken Kern Wiesentheids wesentlich mit. Nach einem Bittgesuch im Jahr 1704 ließ die damalige „Herrschaft“ Graf Rudolf Franz Erwein von Schönborn (1677–1754) ein neues Pfarrhaus erbauen. Für die Ausfertigung der Baupläne beauftragte er den Baumeister Johann Leonhard Dientzenhofer (1660–1707), Bruder des älteren und berühmteren Johann Dientzenhofer. Denn Graf Rudolf Franz Erwein hielt den weniger bekannten für den fähigeren Baumeister, Johann lediglich versierter bei Gipsarbeiten.

Hochwürden muss ins Bauernhaus



Bis zum Jahr 1576 lag der damalige Pfarrhof innerhalb des Areals, das heute vom Schloss eingenommen wird – etwa dort, wo nun der Südostturm der Schloßanlage steht. Als Junker Hans Fuchs den Vorläuferbau des Schlosses, das sogenannte „Sitzlein“ erweitern ließ, stand der Pfarrhof, eine Hofriet mit Scheune und Stallung, der Expansion im Wege. So wurde die Pfarrerswohnung kurzerhand in einen Bauernhof verlegt, der einst an der Stelle des heutigen Pfarrhauses stand. Dieser Hof mußte zu Beginn des 18. Jahrhundert wegen Baufälligkeit abgerissen werden.

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