12 Kreuzkapelle

Es öffnet sich der Weg zum Himmel

Antonio Petrini (1621–1701), Begründer des mainfränkischen Barock, wirkte auch hier. Der Würzburger Hofbaumeister zeichnete sich schon verantwortlich für die Erweiterung des vormals gotischen Mauritiuskirchleins. Bauzeit der Kreuzkapelle war von 1686 bis 1692. Graf Rudolf Franz Erwein von Schönborn ließ 1712 dem achteckigen Kuppelbau vier kreuzförmige Flügel anfügen. Dies ist aber nicht der Namensurprung – er bezieht sich auf das Fest der Kreuzerhöhung. Nun war die Kapelle auch Grablege, unter dem Altar wurde die Familiengruft eingerichtet.

Auf dem Pilgerweg zum Heiligen Jakobus

Die Kapelle ist Grablege der Familie Schönborn. Der italienische Freskomaler G. F. Marchini (1672–1745), der auch die Kuppelillusion in der Mauritiuskirche schuf, malte ein zusammenstürzendes Gewölbe an die Decke – es öffnet den Verstorbenen den Weg zum Himmel. Ungeklärt bleibt, wer die abgebildeten alten Herren sind. Vermutet wird, es sind Vertreter des alten Bundes oder Propheten. An den Decken sind Jakobsmuscheln angebracht – das Pilgersymbol für eine Station auf dem Weg nach Spanien. So erschließt sich die weitere Bezeichnung des Gebäudes: „Jakobskapelle“.

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